In Workshops an Schulen gehen wir den eigenen Quellen der Kreativität nach


"Der wirkliche Künstler und der wirkliche Poet muss Vertrauen finden in seine eigene Natur"
Charles Baudelaire

Arbeiten an der eigenen Kreativität

Die Arbeit an der eigenen Kreativität ist wie die Arbeit eines Gärtners. Natürlicherweise wächst ein Baum von alleine. Es kann jedoch vorkommen, dass ihn zuviel Efeu umschlingt und einengt und das Unkraut ihm die Luft zum Atmen nimmt. Dass der Boden zu wenig fruchtbar ist, und zu wenig Nährstoffe liefern kann, oder die Erde zu hart, um sich ganz auf sie einzulassen und sich tief und weit zu verwurzeln. Es kann sein, dass der Baum im Schatten von übermächtigen Kronen kein Licht mehr erhält. Vielleicht hat er zu wenig Raum und wächst ganz schief und verbiegt sich. Die Arbeit des Gärtners ist unterstützend.
Er schneidet zurück, entfernt das Unkraut, sorgt sich um genügend Wasser, Nährstoffe und Licht, und wartet geduldig, bis der Baum wieder Früchte trägt. Er kümmert sich um das Zuviel und das Zuwenig, und lässt den Baum wachsen, nach seinen eigenen Gesetzen.
Was ist unser Zuviel und unser Zuwenig? Unser Efeu und Unkraut, unser harte, unfruchtbare Boden, unsere Hindernisse, die uns die Luft nehmen und den Raum unserer Kreativität einengen?

In Semesterkursen an Hochschulen und Workshops an Schulen gehen wir den eigenen Quellen der Kreativität nach
Wir lernen mit Unsicherheiten, der Angst vor dem weissen Papier, umzugehen und ein Stück unserer Kontrolle und Planung abzugeben, um aufmerksamer wahrzunehmen, was ausgedrückt werden will. Die eigentliche Herausforderung liegt nicht darin, Neues zu denken, sondern uns von unseren bisherigen Gedanken zu befreien. Wenn wir uns lösen von vergangenen Mustern, sind wir bereit für wirklich neue Wege. Die Arbeit an der eigenen Kreativität ist eine Arbeit an sich selbst.

Anstatt zu lernen, wie wir kreativer sein können, mehr Techniken und Methoden anzusammeln, ist dieser Ansatz, uns von Erlerntem, von Wissen zu befreien. Weil Kreativität nichts ist, was wir erlernen müssen. Wir sind es - es ist unsere Natur, kreativ zu sein. Die Natur an sich ist reine Kreativität und improvisiert ständig. Aus jedem Samen entwickelt sich eine so noch nie dagewesene Form. Jede Blume ist einzigartig und kein Grashalm gleicht dem Andern. Wie auch jeder Mensch ein Individuum ist, wenn es denn seinen eigenen Weg gehen kann.  Je mehr wir versuchen, jemand zu werden, desto mehr verlieren wir, wer wir sind. Jeder ist kreativ - doch wo nehme ich mich selbst zurück? Wo liegen meine Widerstände, welches sind meine Hemmungen, die mich davon abhalten, meine Kreativität ganz auszuleben? Es geht um ein Bewusstwerden, wie ich störend auf meine Kreativität einwirke, damit nach dem Erkennen ein Loslassen von diesen mich bremsenden Denk- und Handlungsmustern möglich wird.
Wir arbeiten mit Übungen aus der Gestalt-/Tanz-/Kunsttherapie, mit Wahrnehmungsübungen, Atmung/Meditation, Übungen aus dem Improvisationstheater, Reflexion und Ausdruck von Erfahrungen mittels Schreiben, Sprechen, Malen ...

Meine Ausbildungen und Erfahrungen

Ausbildung zur Transformativen Tanz- und Bewegungs Coachin
am Institut für Gestalt und Erfahrung in Wasserburg am Inn D, 2020 - 2022
Weiterbildungsseminare in Gestalttherapie am IGE Wasserburg am Inn D, 2018 - 2022
Weiterbildungskurse in Atem- und Entspannungstechniken, 2020/21
Unterricht in Alexander Technik, seit 2021
Weiterbildung Mutige Pädagogik der Glücksschule, 2021
('Einer Bewegung für einen Wandel in Dir, in der Schule und der Gesellschaft')
Stimmcoaching bei Dr. Monika Hein, Hamburg D, 2020
Weiterbildung Bewegungs Coaching / Gewaltfreie Kommunikation,
Physical Theatre, Rosenberg D, 2017
Dozentin für Improvisation und Kreativität an mehreren Fachhochschulen 2018 - 2022
Vertiefung in Improvisation und Kreativität seit 2016







"Ein befreundeter Arzt fragte mich einmal, was spontane Kreativität, die ja eine flüchtige Sache sei, mit jemandem wie ihm zu tun habe, dessen Arbeit eher praktisch und wissenschaftlich ist. Ich fragte zurück: „Was ist Kunstfertigkeit in der Medizin?“ Er sagte, dass mittelmässige Mediziner das was sie tun, als einen Fall aus dem Lehrbuch betrachten: Sie betrachten den Patienten als eine bestimmte Gruppe von Symptomen und versuchen, ihn anhand dessen, was sie von den Professoren gelernt haben, zu klassifizieren. In der echten Medizin sieht man die Person als Ganzes - in gewissem Sinne wirft man seine Ausbildung weg. Man vertieft sich in den Fall selbst und lässt seine Sicht darauf sich aus dem Kontext heraus entwickeln. Natürlich benutzt man seine Ausbildung, man bezieht sich darauf, steht auf ihr, entwickelt aus ihr das Verständnis, aber man wird der Ausbildung nicht zu verhindern erlauben, die wirkliche Person, die vor einem sitzt, zu sehen.
Auf diese Weise bewegt man sich von der Kompetenz hin zur Gegenwart.
Wir müssen auch unsere Erwartungen aufgeben und ebenso ein Stück Kontrolle. Wir müssen aufgeben, sicher in unserer Geschichte eingepackt zu sein. Wir werden weiterhin an der wichtigen Praxis des Planens und Entwerfens teilnehmen - aber nicht, um die Zukunft einzusperren, sondern um unser Ich zu stimmen. Indem wir planen, konzentrieren wir unsere Aufmerksamkeit auf das Feld, das wir betreten wollen; dann verabschieden wir uns von dem Plan und entdecken die Wirklichkeit im Fluss der Zeit.
So betreten wir die lebendige Gleichzeitigkeit.
Ergebenheit bedeutet eine lockere Einstellung zum Nicht-Wissen, die genährt wird von dem Mysterium der Momente, die so jedes Mal überraschend und allezeit frisch sind.
Kreatives Leben ist eine riskante Angelegenheit. Dem eigenen Kurs zu folgen, und nicht dem von Eltern, Freunden oder Institutionen vorgezeichneten, erfordert ein feines Gleichgewicht zwischen Standhaftigkeit und dem Offenbleiben für Veränderung."

'Das Tao der Kreativität' von Stephen Nachmanovitch

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